Novemberhände


Dieses Video hat mich zur Filmmusik gebracht. Benjamin Quabeck sah es eines nachts auf VIVA 2 und dachte sich wohl: „Wer so viel Style in einem Video unterbringt, kann bestimmt auch Filmmusik machen“. Leider stammt nicht eine einzige Idee in dem Video von mir. Regisseur Niklas Weise hat sich alles von vorne bis hinten ausgedacht. Er bewahrte mich so auch vor einem hochpeinlichen anderen Videovorschlag zu demselben Song. Wäre dieses Video jemals gedreht worden, könnte man mich in einer witzigen Szene in einem Waschsalon zusammen mit einer Oma und einem Punker sehen. Stattdessen durfte ich die reizende Pornodarstellerin Gina Wild kennenlernen und in einem Gorillakostüm herumrennen, das mich gut gegen die Januarkälte wärmte. Ich habe übrigens keine Ahnung, worum es in dem Video geht. Ich kann mir nicht mal vorstellen, welche Drogen man braucht, um sich so etwas auszudenken.

Drei Wünsche


„Drei Wünsche“ ist einer der beiden Songs, die ich zur Filmmusik von „Nichts Bereuen“ beigesteuert habe. Heute dreht Daniel Brühl Filme mit Quentin Tarantino und Brad Pitt. Damals musste er noch mit mir in einen alten VW Polo sitzen. Weil ich beschissen Auto fahre und das Drehbuch mich aber als Fahrer vorsah, musste der Polo auf einem Anhänger befestigt werden, der uns durch Wuppertal zog. In einigen Szenen musste ich aber doch selber fahren und habe dauernd die Karre abgewürgt. Meine Mitfahrer haben es mit grosser Gelassenheit ertragen. Die Frisur von dem Typen bei Minute 3:02 ist übrigens echt. Es handelt sich um den einzigartigen Felix Gutierrez. Für seinen andalusischer Afro hat er eine Sondergenehmigung des Strassenverkehrsamts Dortmund, die es ihm erlaubt, ohne Helm Motorrad zu fahren. Auch sonst sind in dem Video noch eine Menge anderer und wahnsinnig netter Leute zu sehen.

Jung, dumm und glücklich


In Videos von Benjamin Quabeck wird oft Auto gefahren. Dabei ist das Alter des Fahrers nicht so entscheidend. Sevan Lerche spielt mich hier als Zwölfjährigen. Ohne Sevans Durchhaltevermögen wäre das Video gescheitert. Dieser Einsatzwillen hat ihm inzwischen die deutsche Meisterschaft im Eistanz in seiner Altersklasse eingebracht. In dem Video darf ich mit Sonja Rogusch knutschen und im Dortmunder Zoo mit Kamelen rumhängen. Ich sehe extrem spackig aus, wenn ich bei Minute 1:57 durch den Regen renne. Motorisch erinnert mich der Bewegungsablauf an den Versuch, mit Skischuhen zu rennen. Das Haus aus dem Sevan am Anfang des Videos kommt, diente mir lange Zeit als Herberge im Dortmunder Hafen. Gegenüber befand sich eine Verbrennungsanlage für Styroporabfälle, die dafür sorgte, dass ich jahrelang chronischen Schnupfen hatte.

Daunenkissen


Mit dem Video zu Daunenkissen bestand Tim Wandschneider sein Diplom als Grafiker. In mühseliger Arbeit filmte er alle Darsteller und zeichnete dann alles per Hand nach. Ich liebe dieses Video, denn es transportiert auf einer anderen Ebene all das, was ich mir beim Texten des Liedes seinerzeit überlegt hatte. Tim trainierte für das Video in monatelanger Arbeit zwei schutzbefohlene Gänse und brachte ihnen Playstation spielen und Rauchen bei.